Die Norm DIN EN 16001 hatte seit 2009 als europäischer Standard für den Aufbau eines Energiemanagements gedient. Im April dieses Jahres wurde sie durch die internationale Norm ISO 50001 ersetzt. Was genau bedeutet das für zertifizierte Unternehmen?
Die Einführung und Zertifizierung eines Energiemanagements bringt insbesondere für energieintensive Unternehmen einen erheblichen finanziellen Nutzen. Das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) sieht vor, dass sich Unternehmen mit einem hohen Energieverbrauch von der EEG-Umlage befreien lassen können. Voraussetzung dafür ist aber eine Zertifizierung nach ISO 50001. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren auch ohne diese Befreiung von einem Energiemanagement, da es immer zum Ziel hat, Energiekosten zu senken.
Zertifizierungen nehmen unabhängige Einrichtungen wie z. B. die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) oder der TÜV vor. In verschiedenen Audits wird geprüft, ob die Anforderungen der Norm erfüllt werden.
Wesentliche Punkte der bisherigen Norm DIN EN 16001 wurden übernommen. Neu ist, dass der gesamte Lebenszyklus eines Produkts in Sachen Energieverbrauchs betrachtet wird. Nicht nur der Energieverbrauch beim Produktionsprozess, sondern auch bei Beschaffung und Logistik wird mit einbezogen. Zudem geht es nicht mehr ausschließlich darum, den Energieverbrauch zu optimieren, sondern auch um Verbesserungen am Energiemanagementsystem.
Ab sofort können sich Unternehmen nur noch nach der neuen Norm ISO 50001 zertifizieren lassen. Dazu muss das Energiemanagement bereits seit mindestens drei Monaten vollständig eingeführt sein. Die neuen Zertifikate haben dann eine Laufzeit von drei Jahren. Zertifikate nach DIN EN 16001 sind noch bis zum 24. April 2013 gültig, bis dahin müssen alle alten Zertifikate auf ISO 50001 umgestellt werden