Die Industrie in Deutschland unter Druck
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement AG will wegen des Kostenanstiegs aufgrund des Preissprungs beim Strom die Verkaufspreise erhöhen. Der Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat die Preise für Silikonprodukte - die etwa für die Hälfte des Umsatzes stehen - im Durchschnitt kürzlich um 30 Prozent erhöht. Europas größte Kupferhütte Aurubis investiert nach eigenen Angaben fortlaufend in die Verbesserung seiner Energieeffizienz. So teste Aurubis etwa in seinem Hamburger Werk den Einsatz von Wasserstoff statt Erdgas.
Gasversorgung in Deutschland
Die Füllung der Gasspeicher in Deutschland erreicht langsam derzeit die 75 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht derzeit keine Versorgungsengpässe, die Versorgungssicherheit sei hoch. Einen ähnlichen Stand der Befüllung der Gasspeicher habe es auch 2015 gegeben. Damals sei man gut durch den Winter gekommen. Der Regierungssprecher erklärte, dass weltweit die Nachfrage nach Gas nach der Corona-Pandemie ansteige.
Russland manipuliert den deutschen Gasmarkt
Nach der Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass Russland mehr Gas nach Europa schicken könne, sind die Preise um 16EUR gesunken. Die Flussrate für russisches Gas am deutsch-polnischen Grenzübergangspunkt Mallnow lag laut Analysten am 12. Oktober dagegen zuletzt bei 17,2 Mio. Kubikmetern pro Tag (7,8GWh/h), etwa 3 Mio. Kubikmeter unter dem Vortag. Aktuell haben die Preise um 8 EUR zugenommen.
Aktuell keine wettbewerbsfähigen Preise
Die Erdgaspreise haben sich seit Anfang des Jahres wegen niedriger Gasvorräte und der Angst vor Versorgungsengpässen im Winter mehr als vervierfacht. Der Energieversorger LichtBlick hat aufgrund des Preisanstiegs die Aufnahme von Neukunden im Bereich Gas gestoppt. Eon ist ein weiterer Versorger, der keine neuen privaten Gaskunden mehr aufnimmt. Aktuell können viele Energielieferanten Neukunden keine wettbewerbsfähigen Preise anbieten.