Studie - Auswirkunden der Beendigung der Kohleverstromung
Eine Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts Köln hat die Auswirkungen der Beendigung der deutschen Kohleverstromung untersucht und kommt unter anderem zu dem Schluss, dass bei einem um 34 GW geringeren Ausbau der Onshore Windkapazitäten die Terminmarktpreise für Strom um ca. 8 €/MWh steigen könnten. Durch die höheren Marktpreise würde es allerdings zu einer niedrigeren EEG Umlage kommen. Außerdem würden die höheren Emissionen dazu führen, dass die Klimaziele der Energiewirtschaft für das Jahr 2030 nicht erreicht werden können.
Bundestag beschließt Kohleausstieg
Der Bundestag beschließt den Kohleausstieg bis spätestens 2038. Kohleländer sollen dabei Hilfen in Höhe von 40 Milliarden Euro erhalten. Dazu gehören Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg. Die Stilllegung startet zum Ende dieses Jahres mit einem 300 MW Block des Kraftwerks Niederaußem. Schrittweise werden dann die ältesten und leistungsschwächsten Anlagen stillgelegt.
Ausbau des deutschen Stromnetzes
Der Ausbau des deutschen Stromnetzes geht voran. Laut den Daten der BNetzA konnten im Q1 2020 62 km zugebaut werden. Insgesamt sind nun fast 18% des Stromnetztes fertiggestellt. Allerdings geht der Netzausbau langsamer voran als geplant, was immer wieder zu Engpässen führt.
Nord Pool plant Terminkontrakte
Die Strombörse Nord Pool plant die Einführung von Terminkontrakten. Vor 10 Jahren beendete die Nord Pool den Handel mit Langfristigen Produkten. Aktuell werden nur Produkte der Spot- und Intraday-Märkte angeboten. Eine Erweiterung sei schnell möglich, sobald die Entscheidung final getroffen ist.
Fessenheim wird endgültig abgeschalten
Zu Beginn dieser Woche wurde die endgültige Abschaltung des Atom Kraftwerks Fessenheim endgültig eingeleitet. Bei dem Kraftwerk handelt es sich um das älteste AKW in Frankreich, welches 43 Jahre lang Strom lieferte. Aufgrund häufiger Störfälle und des Erdbebenrisikos forderten Deutschland und Österreich über mehrere Jahre die Abschaltung, des nahe an der Grenze liegenden Kraftwerks.
Die Woche startete der Euro optimistisch und konnte sich über 1,12 Dollar halten. Überwiegend positive Konjunkturdaten deuten auf eine Erholung der Wirtschaft hin, dennoch besteht weiterhin die Angst vor einer zweiten Corona Welle. Zum Ende der Woche tritt der Euro auf der Stelle bei etwas über 1,12 US-Dollar.
Der Ölmarkt startet optimistisch in die Woche. Vor allem die Konjunkturdaten aus den USA sorgten für gute Stimmung. Zur Wochenmitte stiegen die Preise weiter, da die Rohölbestände der USA deutlich gefallen waren. Es wird von einem der stärksten Rückgänge in diesem Jahr ausgegangen.
Die letzte Woche konnte die Kohle mit einem drei-Monatshoch beenden. Analysten gehen davon aus, dass die positive Stimmung am Markt technischer Natur ist, da sich fundamental nichts grundlegend geändert hat. Die Speicher sind nach wie vor gut gefüllt und die Nachfrage ist geringer als das Angebot. Es ist
davon auszugehen, dass bald eine Korrekturbewegung kommen wird.
Fundamental hat sich am Gasmarkt kaum etwas verändert. Die Nachfrage bleibt gering, das Angebot weiterhin hoch. Analysten vermuten für den langfristigen Markt eine Fortführung der Seitwärtsbewegung. Zwar stützt der Co2 Markt auch den Gaspreis etwas, die leicht positive Stimmung wird jedoch von der Angst vor einer zweiten Corona Welle getrübt.
Für den Juli wird Unterstützung am Gasmarkt erwartet. LNG Lieferungen aus den USA wurden teilweise storniert und Wartung und Reparatur an Pipelines führen dazu, dass der Gasfluss gering ist. Zudem wird von einer sich erholenden Nachfrage ausgegangen, da viele Länder die Corona Maßnahmen langsam, aber sicher lockern.
Diese Woche war zu lesen, dass einige Produzenten ihre Gasanlagen abschalten möchten, damit die Preise an den Kurzfristmärkten die Marke von 4,50 €/MWh nicht längerfristig unterschreiten. Ob dies nötig sein wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Der Terminmarkt stieg in dieser Woche mit steigenden Co2 Preisen
an. Zur Wochenmitte wurde der höchste Preis seit knapp 4 Monaten erreicht. Da der Co2 Preis aktuell vor allem technisch getrieben ist, lässt sich auch der Strommarkt nicht fundamental erklären.
Für Juli plant Frankreich, die Produktion der Kernkraftwerke wieder etwas in die Höhe zu treiben und so auf eine steigende Nachfrage aufgrund der Lockerungsmaßnahmen zu reagieren. Allgemein wird für Juli ein steigender Markt erwartet, nicht nur für Strom, sondern auch für Kohle, Co2 und Gas.
Zum Wochenende hin mussten in Frankreich Kraftwerke aufgrund von Reinigungs- und Wartungsmaßnahmen vom Netz genommen werden. Dennoch gingen die Spotpreise teilweise zurück, da eine höhere Einspeisung aus erneuerbaren Energien prognostiziert wurde, als tatsächlich auftrat.
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