Wenn der Acker Getreide und Strom liefert

Wenn der Acker Getreide und Strom liefert

Sonntag, 16. Juli 2017
Strom erzeugen

Am Bodensee bekommt der Begriff „Energiefeld“ derzeit eine ganz neue Bedeutung: Seit kurzem dient dort laut einer Meldung der Wirtschaftswoche ein Feld gleichermaßen dem Weizenanbau wie auch der Energiegewinnung. Die Idee ist so simpel wie bestechend. Statt in Konkurrenz zueinander zu stehen, koexistieren Anbaufläche und Photovoltaikanlage. Der Trick: Die Sonnenkollektoren sind in 5 Meter Höhe installiert. Darunter hat der Weizen genug Luft zu wachsen – und der Bauer kann ernten.

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg und der Uni Hohenheim in Stuttgart testen dieses Verfahren gerade in Herwangen. Das Bundesforschungsministerium fördert die vielversprechende Idee.

Weizenfeld und Solaranlage in einem – mehr Ertrag durch Doppelnutzung

Bislang sieht es gut aus: Der Weizen wächst wie auf dem Vergleichsfeld, das nicht von bifazialen Solarmodulen überdacht ist. Der Stromertrag ist sogar um 8 Prozent höher als bei herkömmlichen Modulen – bifaziale Module gewinnen über die Rückseite zusätzlich Energie aus reflektiertem Licht. Einen kleinen Nachteil freilich gibt es für den Landwirt: Er muss ein wenig Slalom fahren, schließlich steht die Solaranlage auf Stelzen im Acker.

Dafür ist der Ertrag nun auch oberhalb der eigentlichen Anbaufläche enorm. Rund 62 Haushalte könnten mit dem auf weniger als einem Hektar erzeugten Strom versorgt werden.

Energie frisch von heimischen Feldern

Auch Naturschützer sehen den laufenden Versuch positiv. Immerhin senkt er durch die Doppelnutzung den Flächenbedarf. Zudem ist die Akzeptanz größer als gegenüber den hoch aufragenden Windkraftanlagen. Die Umsetzung der Idee am Bodensee zeigt sich als interessanter Ansatz – der Strom vom Acker könnte künftig eine willkommene Ergänzung im Energiemix sein.

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