Über den Sinn und Unsinn von Stromspeichern

Über den Sinn und Unsinn von Stromspeichern

Anfang Februar hat mit der E-world in Essen eine der wichtigsten Energiemessen Europas stattgefunden. Stefan Harder, Geschäftsführer von E.VITA, war vor Ort, um sich selbst ein Bild von den neusten Entwicklungen zu machen. „Es fällt auf, dass das Thema Speicher immer mehr in den Vordergrund rückt“, lautet sein Fazit.

Kein Wunder. Denn die Frage, wie die Energiewende gelingen kann, ist untrennbar mit der Suche nach geeigneten Speichermöglichkeiten verbunden. Grund: Die Energiegewinnung aus Wind und Sonne unterliegt starken Schwankungen. Mal wird zu viel, mal zu wenig Strom produziert. Und auch der Bedarf an Strom schwankt. Stromspeicher bieten also die Möglichkeit, erneuerbare Energie möglichst effizient zu speichern und bei Bedarf zu nutzen. Zudem kann die gespeicherte Energie in unterschiedlicher Form wieder zum Einsatz kommen: als Gas für den Wärmemarkt, als Brennstoff oder Autostrom für den Verkehrssektor, oder in Form von elektrischer Energie. Stromspeicher können also zum Gelingen der Energiewende beitragen. Aber machen sie auch im kleinen Rahmen Sinn, konkret: im eigenen Unternehmen?

Stromspeicher: Experten sind sich uneins

Fakt ist: Grundsätzlich ist es günstiger, Strom selbst zu produzieren, als diesen vom Energieerzeuger zu beziehen. Das gilt natürlich auch für Unternehmen. Und da stellt sich die Frage: Was mache ich nachts, wenn meine Solaranlage keinen Strom produziert? Ein Stromspeicher könnte hier eine gute Lösung sein. Oder etwa nicht?

Die Expertenmeinungen fallen hier sehr unterschiedlich aus. Die Uni Wuppertal beispielsweise hat das Projekt "Happy-Power-Hour" ins Leben gerufen. Sie unterstützt Industrieunternehmen dabei, Produktionsprozesse dann durchzuführen, wenn der Strom günstig vom Energieversorger bezogen werden kann. Das Fazit des Projektleiters Professor Markus Zdrallek zu Stromspeichern lautet: „Viel zu teuer.“ Anders dagegen lautet die Rechnung von E.ON-Batterie-Experte Tobias Blank: „Ein eigener Stromspeicher ist eine sinnvolle Ergänzung zur Photovoltaikanlage. Vor allem, wenn man Solarstrom auch zu Zeiten nutzen will, in denen keine oder nur wenig Sonne scheint."

Rat E.VITA: Investition in Stromspeicher prüfen

Natürlich spielt bei der Entscheidung für die Anschaffung auch das Thema Kosten eine Rolle. Grundsätzlich gibt es zahllose Batterie-Lösungen. Das Marktforschungsinstitut EuPD Research hat vergangenes Jahr allein 150 Hausspeicher verglichen. Die meisten Modelle benötigen allerdings nicht nur jede Menge Platz, sondern sind zudem verhältnismäßig teuer. Dennoch gibt es eine positive Entwicklung: Die Nachfrage nach Stromspeichern steigt! So ist davon auszugehen, dass die Preise für die Geräte fallen, weil die Fixkosten in der Produktion sinken, je mehr Geräte installiert werden. Das liegt zum Beispiel daran, dass die Hersteller die Entwicklungskosten auf eine größere Anzahl an Anlagen umlegen können. Zudem fördert die KfW-Bank seit einigen Jahren die Anschaffung oder Nachrüstung von Solarstromspeichern in Privathaushalten, Gewerbebetrieben und Unternehmen mit Krediten und Tilgungszuschüssen, die nicht zurückbezahlt werden müssen.
Es lohnt sich also aus Sicht von E.VITA, eine Investition in Stromspeicher zu prüfen – die Kernfrage dabei ist demnach nicht ob, sondern wann!

Auf regionale Zuschuss-Modelle achten

Allerdings ist der Fördertopf auch 2017 auf zehn Millionen Euro begrenzt. Die Erfahrung zeigt, dass nur jene in den Genuss kommen, die schnell sind. Vergangenes Jahr war das Geld nach sieben Monaten verbraucht. Je nach Region gibt es jedoch noch weitere Fördermöglichkeiten: Nordrhein-Westfalen etwa hat das Programm „Regenerative Energien und Energiesparen“ aufgelegt, bei dem Anlagen-Betreiber mit mehr als 30 Kilowatt Nennleistung Mittel erhalten, wenn sie einen Batteriespeicher anschaffen. Thüringen plant ein ähnliches Projekt. In Bayern werden Stromspeicher zum Teil über das „10000-Häuser-Programm“ gefördert, das wegen der großen Nachfrage allerdings gerade ausgesetzt ist.

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Beim Thema Energiespeicher ist die Lage also noch sehr unübersichtlich. Wir beobachten für Sie sämtliche Entwicklungen intensiv und halten Sie regelmäßig hier in unserem Ratgeber auf dem Laufenden. Folgen Sie uns auf Twitter und Facebook oder melden Sie sich zu unserem Newsletter an, um unseren neusten Beitrag zum Thema Energiespeicher nicht zu verpassen.

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