Alle Jahre wieder geben die deutschen Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für das kommende Jahr bekannt. Damit sind die Kosten gemeint, die durch die gesetzliche Förderung von Strom aus erneuerbaren Quellen entstehen. Deshalb ist häufig auch von der Ökostromumlage die Rede. Anders ausgedrückt: Wer Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und diesen in das Netz einspeist, erhält eine im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) festgelegte Vergütung. Die Übertragungsnetzbetreiber verkaufen den grünen Strom an der Strombörse. Da die dort erzielten Preise in der Regel unter den im EEG festgelegten Entgelten liegen, wird die Differenz auf die Verbraucher umgelegt.
Mitte Oktober haben die Übertragungsnetzbetreiber bekannt gegeben, dass die Umlage 2017 von derzeit 6,35 Cent auf 6,88 Cent je Kilowattstunde (kWh) steigt. Die EEG-Umlage wird damit um acht Prozent höher liegen als noch 2016. Die Steigerung fällt somit geringer aus, als es viele Experten vorausgesagt hatten. Zum Teil hatten diese mit einem Betrag von über sieben Cent je kWh gerechnet. Dass es dazu nicht gekommen ist, liegt unter anderem daran, dass angesparte Finanzrücklagen teilweise in die Finanzierung mit einfließen. Nichtsdestotrotz erreicht die Umlage einen neuen Höchstwert.
Was bedeutet das nun für den Strompreis ab 2017? Fakt ist, dass dieser sich aus drei Bestandteilen zusammensetzt. Derzeit ergibt er sich für Gewerbe und Unternehmen zur Hälfte aus Steuern, Abgaben und Umlagen, zu denen auch die EEG-Umlage zählt. 25 bis 30 Prozent machen regulierte Netzentgelte aus, also die Kosten für die Netzinfrastruktur. 20 bis 25 Prozent basieren auf den Kosten für Strombeschaffung, Vertrieb und Service. Letzteres sind die einzigen Bereiche, die Energiehändler wie E.VITA direkt beeinflussen können.
Zwar ist der Strompreis an der Börse in den vergangenen Jahren leicht gesunken; die Strombeschaffung ist für Händler somit etwas günstiger geworden. Doch neben der EEG-Umlage werden kommendes Jahr auch die Netzentgelte steigen. Experten schätzen, dass sie bundesweit durchschnittlich um neun Prozent höher liegen als 2016. Aufgrund dieser Entwicklung ist davon auszugehen, dass der Strompreis für Gewerbe und Unternehmen 2017 steigt.
Was letztendlich je Kilowattstunde gezahlt wird, hängt am Ende von den jeweiligen Energieanbietern ab. Bei der Beurteilung des Anbieters empfiehlt es sich grundsätzlich, sich das Preis-Leistungs-Verhältnis genauer anzusehen und dabei das gesamte Serviceangebot zu berücksichtigen. Dies betrifft beispielsweise die Erreichbarkeit persönlicher Ansprechpartner und die Frage, wie viel Wert auf Kostentransparenz gelegt wird. Zudem gilt es, beim Preis die Vertragsdetails genau zu prüfen. Ist er beispielsweise nur im ersten Jahr besonders günstig oder garantiert der Anbieter langfristig Preisstabilität?
Angesichts steigender Strompreise ist es umso wichtiger, sämtliche Einsparpotenziale auszuschöpfen, was zum Beispiel Energieeffizienz-Maßnahmen betrifft. Auch die Investition in eine eigene Stromproduktion gilt es zu prüfen. Der Stromverbrauch aus der Eigenproduktion ist teilweise von der EEG-Umlage befreit. Zudem sollten Unternehmen generell darauf achten, so energieeffizient wie möglich zu handeln, um ihre Kosten zu senken.