Als Hotelier wollen Sie Ihren Gästen größtmöglichen Komfort bieten. Vor allem im Sommer sind Pool oder Schwimmbecken unverzichtbar. Ganz egal, ob Außen- oder Innenpool, die Wohlfühltemperatur muss passen. Eine Wassertemperatur zwischen 25 und 27 Grad Celsius wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden. Dabei können Sie sich selbst im Sommer nicht auf die reine Kraft der Sonne verlassen. Eine Poolheizung ist für Hotels deswegen unabdingbar. Die beste Lösung: eine Wärmepumpe. E.VITA erklärt warum.
Nach Meinung von Experten sind Wärmepumpen eine sehr gute Lösung für größere Pools und Schwimmbecken, weil sie relativ geringe Betriebskosten verursachen, wenig Platz benötigen, sich flexibel auf den Wärmebedarf einstellen lassen, unabhängig von Wetterverhältnissen laufen und lediglich einen Stromanschluss benötigen. Selbst große Pools lassen sich damit über die Sommermonate hinweg für insgesamt rund 1000 Euro durchgängig beheizen. Empfohlen wird meist eine so genannte Luft-Wasser-Wärmepumpe, die einfach zu montieren ist. Sie saugt Luft an, erhitzt diese und gibt sie im Regelfall über einen speziellen Titan-Wärmetauscher an das Poolwasser ab. Setzt man sie im Sommer ausschließlich zur Beheizung des Schwimmbeckens ein, gibt die Wärmepumpe bis zum Fünffachen der aufgenommenen elektrischen Leistung an Wärme ab. Dieses Modell gilt zugleich als sehr umweltfreundlich und ist ab etwa 2000 Euro zu haben.
Die Pumpe läuft nicht permanent wie ein Poolfilter. Sie schaltet sich automatisch an, wenn die festgelegte Wassertemperatur unterschritten wird und geht wieder auf Standby, sobald die erforderliche Temperatur erreicht ist.
Es empfiehlt sich, sich vom Fachmann beraten zu lassen, da die Leistungsfähigkeit Ihrer Wärmepumpe auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sein sollte. Dieser unterstützt Sie bei der entsprechenden Berechnung mit den relevanten Faktoren. Dabei gilt es dann zu ermitteln, um wie viel Grad die Wassertemperatur täglich bzw. über Nacht abfällt. Denn diese Differenz ist am nächsten Tag zu überwinden, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Die erforderliche Leistung der Wärmepumpe steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Zeit, die zur Erwärmung am Morgen zur Verfügung steht, bis die ersten Gäste kommen oder das Schwimmbecken geöffnet wird. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Wenn die Wassertemperatur um eineinhalb Grad sinkt und sechs Stunden zur Verfügung stehen, um das Wasser wieder auf die erforderliche Temperatur zu bringen, muss die Pumpe eine Erwärmung von 0,25 Grad pro Stunde schaffen. Bei einem mittelgroßen Pool mit einem Fassungsvermögen von 50 Kubikmetern (entspricht ungefähr einem Becken mit fünf Metern Breite, sieben Metern Länge und einem Wasser-Füllstand von 1,5 Metern) würde es dann auf eine Pumpe mit einer effektiven Heizleistung von 13 kW hinauslaufen.
Natürlich klingt es verlockend, eine Solarheizung einzusetzen. Schließlich sorgt dann die Kraft der Sonne für die Erwärmung des Wassers. Diese eignet sich jedoch nur für einen Außenpool, der im Winter nicht genutzt wird. Neben festmontierten Anlagen gibt es mobile Solar-Poolheizungen, die sich im Winter im Keller verstauen lassen. Das kostet Zeit und benötigt den entsprechenden Lagerraum. Zudem gilt es zu bedenken, dass Solarheizungen generell viel Platz verbrauchen und letztlich immer vom Sonnenlicht abhängig sind. Wenn die Temperaturen hoch sind, heizt sich das Wasser ordentlich auf, obwohl die Gäste vielleicht lieber eine Abkühlung hätten. In einem regnerischen Sommer kommt die Solaranlage unter Umständen nicht richtig in Fahrt und das Wasser bleibt kühl, obwohl die Gäste lieber Badewannen-Temperatur hätten. Es gibt Lösungen, die die Kombination von Solar-Modellen mit Wärmetauschern, Wärmepumpen oder Durchlauferhitzern/Elektroheizungen ermöglichen. Das macht die Sache aber aufwändiger, teurer und wartungsintensiver.
Eine Elektroheizung eignet sich lediglich für kleine Pools. Dabei wird die Wärme über eine Heizspirale ins Wasser geleitet. Allerdings benötigt diese Variante verhältnismäßig viel Strom und es dauert seine Zeit, bis ein spürbarer Effekt erzielt ist. Immerhin sind die Anschaffungskosten gering. Außerdem benötigt die entsprechende Elektroheizung wenig Platz und ist einfach zu installieren.
Das Aufheizen des Pools ist auch mittels Wärmetauscher möglich. Das „kalte“ Poolwasser wird an einem warmen Hydraulikkreis vorbeigeführt. Wenn überhaupt, lohnt sich diese Variante für jene, die eine bereits vorhandene Hausheizung dafür nutzen können. Dabei muss allerdings auf eine entsprechende Leistungsfähigkeit des Wärmetauschers geachtet werden. Unterm Strich liegen die Betriebskosten jedoch deutlich über jenen einer Wärmepumpe.
In großen Schwimm- und Erlebnisbädern kommen auch BHKW zum Einsatz. Zum einen erwärmen sie das Wasser in den Becken, zum anderen besteht ein großer Bedarf an Warmwasser in den Duschen und Waschräumen. Im Winter kann die Wärme zusätzlich zum Heizen der Räume genutzt werden. Gleichzeitig erzeugen die BHKW elektrische Energie für die Umwälzpumpen, die zur Reinigung des Beckenwassers nötig sind, die Belüftungsanlagen und die Beleuchtung. Als Faustregel gilt, dass wärmegeführte BHKW ab einer Laufzeit von rund 5000 Stunden pro Jahr wirtschaftlich sind. Im Hotel eignen sie sich somit nur für sehr große Spa- und Wellnessabteilungen. Wer ohnehin plant, die Energieversorgung seines Hotels auf ein BHKW umzustellen, sollte auch Schwimmbecken und Pools in die Kalkulation mit einbeziehen. Mehr zum Thema BHKW für Hotels lesen Sie hier im E.VITA-Ratgeber.
Egal, für welche Variante Sie sich als Hotelier entscheiden und auch wenn Sie bereits ein Schwimmbecken im Hotel haben, Sie sollten in jedem Fall darauf achten, neue Technik einzusetzen. In einer Energiekampagne weist der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) unter anderem explizit darauf hin, wie effizient moderne Umwälzpumpen sind. Sie laufen unter Umständen 18 bis 24 Stunden täglich. Am Beispiel eines Hotels, das sich für den Austausch der alten Pumpen entschieden hat, errechnet der DEHOGA eine Reduzierung der Stromrechnung um 4.000 Euro pro Jahr. „Die Investitionskosten für die Pumpen haben sich somit bereits innerhalb eines Jahres amortisiert.“ Auch Poolabdeckungen verbessern den Energiehaushalt eines Schwimmbeckens. Sie halten die Wärme über die Nachtstunden länger im Wasser. Mittlerweile gibt es auch spezielle Abdeckungen mit wärmespeichernder Oberfläche.
Sie sind jetzt so richtig in Fahrt und wollen wissen, wo und wie sich im Hotel noch mehr Energie sparen lässt? Dann besuchen Sie auch unsere Seite mit Tipps speziell für Hotels und Pensionen. In unserer Serie „10 Tipps für …“ haben wir auch für andere Branchen Energiespartipps zusammengestellt, zum Beispiel für den Einzelhandel und für Gartenmärkte. Sollten Sie sich bereits für eine Wärmepumpe entschieden haben, finden Sie hier unseren Tarif für Gewerbetreibende.