Eigentlich eine einleuchtende Idee: Eine Straßenlaterne braucht nicht zu leuchten, wenn kein Mensch auf der Straße ist. Es reicht aus, wenn sie sich einschaltet, sobald sich jemand nähert.
Das Prinzip ist bekannt – etwa von durch Bewegungsmeldern gesteuerten Lampen auf Firmen- oder Privatgrundstücken: Wird eine Bewegung registriert, wird aufgeblendet. So soll es laut Handelsblatt künftig auch auf den Straßen von Münster sein, wenn es nach Stadtverwaltung und Stadtwerken der westfälischen Universitätsstadt geht.
19 Straßenlaternen auf einem 700 m Meter langen Abschnitt eines Geh- und Radweges sind mit LED-Technik und Bewegungssensoren ausgestattet worden. Sie dimmen das Licht auf 10 Prozent herunter, wenn sich niemand im Erfassungsbereich des Sensors aufhält. Sobald eine Bewegung registriert wird, erstrahlen die drei Laternen in unmittelbarer Nähe, die übrigen bleiben gedimmt. Eine Lichtwabe begleitet den Radfahrer oder Fußgänger so den Weg entlang.
Ob die Investitionen lohnen? Das Einsparpotential ist enorm: Die Experten der Fachhochschule Münster gehen davon aus, dass sich der Energieverbrauch für die Straßenbeleuchtung um 70 Prozent senken lässt. Damit würden auch über 350 Tonnen CO2 eingespart – pro Jahr, allein in Münster.
Entsprechend wohlwollend wurde das Projekt aufgenommen: Es belegte den 2. Platz beim Publikumspreis auf dem Kongress der Deutschen Energie-Agentur dena in Berlin. Auch die Passanten in Münster zeigten sich bislang offen für das mitwandernde Licht. Die Chancen für eine Realisierung des Vorhabens stehen gut – ein weiteres Testgebiet ist in Vorbereitung.