Wo in Europa besteht mitten im Winter die Gefahr, einen Sonnenbrand zu bekommen? Auf der Skipiste. Aber warum soll die Sonne eigentlich nur Skifahrer bräunen? Sie kann sie doch auch nach oben transportieren! So dachten jedenfalls die Einwohner des kleinen schweizerischen Skiortes Tenna – und gründeten vor zehn Jahren die Genossenschaft Skilift Tenna.
Im Herbst 2011 startete der Bau des weltweit ersten Solarskilifts. Über dem 450 Meter langen Bügellift werden an zwei Tragseilen Solarmodule befestigt. Die Fundamente und Stützen sind deutlich größer als bei einem „normalen“ Skilift, da aufgrund der Solaranlage weitaus stärkere Windkräfte abzufangen sind. Zwei zusätzliche Abspannungen verankern die Tragseile im Boden; sie werden 19 Meter tief in die Erde versenkt.
Die
82 Solarwings, die jeweils aus drei Solarmodulen bestehen, sind
beweglich und können sich daher stets optimal nach dem Sonnenstand
ausrichten. Der Solarskilift wird während der Wintersaison etwa 23.000
Kilowattstunden Strom benötigen. Die Betreiber rechnen jedoch damit,
dass sie weitaus mehr Solarstrom generieren und diesen dann verkaufen
können. 1,3 Millionen Schweizer Franken kostet die Weltneuheit, die im
Dezember 2011 ihre Jungfernfahrt unternimmt. Künftig geht es dann mit Solarenergie bergauf. Bergab natürlich auf Skiern, da zählt nach wie vor nur die eigene Energie.
Ski heil!
zk/ado
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