Baustelle: So baggert man den Energiekosten-Berg kleiner

Baustelle: So baggert man den Energiekosten-Berg kleiner

Mittwoch, 18. Oktober 2017
Energie sparen

Wer Energieverbrauch und Kosten auf der Baustelle senken will, muss vor allem den Verbrauch von Kraftstoff, Erdgas und Strom im Blick haben. Zwar machen Baumaschinen, die in der Regel mit Diesel laufen, mit rund 80 Prozent der Energiekosten den größten Posten aus, dennoch ist meist Erdgas nötig, damit es in den Baucontainern warm wird. Strom wiederum ist ohnehin unentbehrlich, um die Vielzahl an Kränen, Licht etc. auf der Baustelle zu betreiben. Strom hat vor allem in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, was unter anderem der Zunahme an elektrisch betriebenen Informations- und Kommunikationstechnologien, wie Computern, Servern und Großrechnern, zuzuschreiben ist. E.VITA erklärt, wie und wo sich Energie einsparen lässt.

1. Auf die passende Größe achten
Ein häufiges Problem in der Branche ist, dass Maschinen und Geräte verwendet werden, die zu groß dimensioniert sind für das betreffende Bauvorhaben. „Großgeräte sollten generell nur dann eingesetzt werden, wenn eine hohe Auslastung vorhanden ist, die Leistung pro Stunde die maßgebliche Rolle spielt oder hohe Grabkräfte erforderlich sind“, empfiehlt das „This Magazin“ und verweist ausdrücklich darauf, die Verbrauchskennwerte der einzelnen Maschinen zu überprüfen, da diese oft stark variieren.

2. Hybrid ist gut für die Energiebilanz
Neue Technologien in Baumaschinen zahlen sich aus. Zum Beispiel gelten Hybridmaschinen, die über Energierückgewinnungssysteme verfügen, als energiesparend. Und meistens kann der Mitarbeiter gleich am Bordcomputer, der den Kraftstoffverbrauch exakt anzeigt, ablesen, wie viel er eingespart hat.

3. Richtig Tanken
Das Betanken der Fahrzeuge und Maschinen sollte vor oder nach dem Baustellenbetrieb erfolgen, aber nicht währenddessen. Andernfalls werden Arbeitsabläufe unterbrochen. Dies führt zu Stillstandszeiten, hat negative Auswirkungen auf die Leistung und erhöht den Energieverbrauch durch das „Wiederanfahren“ der Maschinen.

4. Überblick über Kraftstoffverbrauch
Führen Sie Buch und notieren Sie, wann, wo und wie viel Kraftstoff benötigt wurde. Das hilft zum Beispiel beim Neukauf von Maschinen. So können Sie sich daran orientieren und die Geräte in passender Größe anschaffen (siehe 1). Zugleich arbeiten und handeln Mitarbeiter energie- und spritsparender, wenn sie regelmäßig den Verbrauch vor Augen haben.

5. Mitarbeiter in puncto Energiesparen sensibilisieren
Ohnehin ist es ist ein guter Weg, bei den Mitarbeitern anzusetzen. Das finden jedenfalls Forscher der Bergischen Universität Wuppertal. Bei der Suche nach Konzepten zur Steigerung der Energieeffizienz auf Baustellen stellten sie fest, dass die Mitarbeiter häufig zu nachlässig und verschwenderisch waren. Auf der Mängelliste notierten sie unter anderem, dass Bauarbeiter die Beleuchtung nach Feierabend nicht abschalteten oder Leckagen an Druckluftleitungen zu spät oder gar nicht reparierten. Auch hielten die Wissenschaftler fest, dass aufgrund fehlerhafter Logistik zu viele Fahrten gemacht wurden.

6. Baucontainer (heizen)
Mittlerweile gibt es vermehrt elektrische Heizungen beziehungsweise Infrarot-Heizungen für Baucontainer. Sie sind zwar praktisch in der Handhabung, aber die Energiebilanz ist schlechter als bei Lösungen, die mit Erdgas funktionieren. Anbieter von Heizungen, die mit (Flüssig-)Gas betrieben werden, werben mit einer Energiekosteneinsparung von 40 Prozent gegenüber Stromheizungen. Gegebenenfalls ist es auch sinnvoll, Container zum Beispiel mit Spritzschaum zu dämmen, die im Winter Kälte- und im Sommer Hitzeschutz bieten.

7. Energiesparen mit neuem Baukran
Der Verbrauch eines Baukrans liegt bei rund 50 Kilowattstunden Strom pro Tag. Das entspricht etwa der Menge, die drei Durchschnittshaushalte beanspruchen. Mittlerweile gibt es aber erste Kranmodelle, die effizienter arbeiten, weil sie Strom zurück ins Netz einspeisen können, wenn der Motor die aufgenommene Last am Haken abbremst. Weitere, wenngleich kleinere, Stromverbraucher auf der Baustelle listet das „Leistungsermittlungshandbuch für Baumaschinen und Bauprozesse“ auf. Dazu zählen eine ganze Reihe Elektrogeräte, die für Baucontainer nötig sein können: Elektroherd, Durchlauferhitzer, Waschmaschine, Trockner und Heizlüfter. Für all diese Geräte gilt, wie im Haushalt auch: beim Kauf auf eine möglichst gute Energieeffizienzklasse achten und Geräte wie Waschmaschine und Trockner nur bei voller Beladung betreiben.

8. Beleuchtung
Selbst bei kleineren Baustellen sind eine Vielzahl unterschiedlicher Lampen und Leuchten nötig. Es beginnt bei den Baucontainern, in denen Sie je fünf Quadratmeter Fläche eine Lichtquelle ansetzen sollten, und kann bis zu 20 Flutlichtlampen, verschiedene Tiefstrahler und Kranleuchten umfassen. Zudem ist es wichtig viele Punkte zu berücksichtigen, die die Arbeitssicherheit betreffen: Sämtliche Arbeitsplätze sollten gleichmäßig ausgeleuchtet sein. Um den Stromverbrauch zu minimieren, lohnt es sich, Leuchten mit einer breit strahlenden oder asymmetrischen Lichtverteilung einzusetzen. Für kleinere Bereiche eignen sich Halogenlampen.

9. Druckluftkompressoren: So spart man Energie
Meist wird auf Baustellen auch Druckluft benötigt, die zu den teuersten Energieformen zählt. Leider lässt sich die beim Verdichten der Luft entstehende Abwärme auf Baustellen in der Regel kaum sinnvoll einsetzen. Aber es gibt Effizienzmaßnahmen, die die Kosten in Zusammenhang mit Druckluft senken. Dazu gehört, das Rohrsystem optimal zu dimensionieren, Engstellen zu beseitigen, den Nenndruck möglichst niedrig zu regeln, Lecks zu vermeiden (zum Beispiel durch Ultraschallcheck), den Kompressor so aufzustellen, dass möglichst kalte Luft von der Nordseite angesaugt wird, die Kompressoren nur bei Bedarf einzuschalten, nicht benötigte Verbraucher durch Ventile zu trennen und eine sorgfältige Wartung und Instandhaltung zu gewährleisten.

10. Stromfresser im (Bau-)Büro
Ohne moderne Kommunikationsmittel und Informationstechnologien ist eine Baustelle heutzutage nicht mehr denkbar. Computer, Server und Großrechner werden für Koordination, Absprachen, Arbeitsabläufe oder Planung benötigt und tragen ihren Teil zur Stromrechnung bei. Entsprechend effizient sollte der Umgang mit den Geräten sein. Das heißt: Computer schnell in den Stromsparmodus wechseln lassen, auf Bildschirmschoner verzichten, Drucker nur bei Bedarf anschalten. Bewährt haben sich auch Steckerleisten mit Netzschalter, die die Geräte nach Feierabend vom Stromnetz trennen. Eine gute Alternative sind Funksteckdosenleisten, die mittels Zeitschaltuhr abschalten. Generell gilt: Beim Neukauf auf das Energieeffizienz-Label achten.

E.VITA (be)rät

E.VITA hat eine Reihe von Energiespartipps für unterschiedliche Branchen recherchiert. Die Servicetexte sind ein kostenloses Angebot. E.VITA ist generell bemüht, seine Kunden über aktuelle Geschehnisse im Energiesektor aufzuklären. So behandeln die Ratgeberseiten auch neue Gesetze und weitere Verbraucherthemen.


Dieser Artikel ist Teil der Serie "10 Tipps für ...".

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